BayKliZ

Projekttitel

Klimazukunft Bayern (BayKliZ)

Laufzeit

April 2015 bis März 2018

Kurzbeschreibung und Zielsetzung

Die Beurteilung der Auswirkungen des Klimawandels sowie die Identifikation des Anpassungsbedarfs an die Folgen des Klimawandels hängen stark von dessen zu erwartenden Ausmaß ab. Um mögliche, zukünftige Klimaentwicklungen abzuschätzen, stehen aufbauend auf globalen Zirkulationsmodellen und verschiedenen Treibhausgasemissionsszenarien regionale Klimaprojektionen für Europa zur Verfügung. Bei der Verwendung verschiedener Modelle sowie leicht veränderter Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel der Beginn der Klimamodellrechnungen unter trockenen oder feuchten Bedingungen kann es für die einzelnen Klimaprojektionen verfahrensbedingt zu abweichenden Ergebnissen kommen. Somit kann die Verwendung verschiedener Klimaprojektionen für weiterführende Analysen auch zu unterschiedlichen Aussagen führen. Aus diesem Grund sollten Analysen zu Auswirkungen und Anpassung unter Einbeziehung aller Klimaprojektionen mit einer so genannten Ensemblebetrachtung durchgeführt werden. Da diese Herangehensweise einen sehr hohen Arbeitsaufwand darstellt, ist dies von einzelnen Fachbehörden oft nicht leistbar.

Um diesem Problem Abhilfe zu schaffen wird im Rahmen des Projektes "Klimazukunft Bayern" eine bayernweite, ressortübergreifend abgestimmte Datengrundlage für alle Anpassungsaktivitäten von staatlichen und kommunalen Verwaltungen auf regionaler wie lokaler Ebene geschaffen. Auf der Basis eines qualitätsgeprüften Ensemble von Klimaprojektionen, welches die Bandbreite zukünftiger klimatischer Veränderungen für Bayern bestmöglich darstellt werden die Veränderungen für über 50 klimatische Leitwerte, zum Beispiel Hitzetage, Extremniederschläge etc., für Bayern und seine Naturräume berechnet und ausgewertet.

Um die Daten und auch die Ergebnisse weiterführender Analysen sowohl den Fachbehörden als auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sollen Berichte erstellt und die Inhalte eines bayerischen Klimainformationssystem (BayKIS) konzeptionell erarbeitet werden.

Projektbeteiligte

  • Ludwig-Maximilian Universität München (LMU)
  • Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)

Teilprojektleitung

Dr. Michael Joneck, Bayerisches Landesamt für Umwelt, Klima-Zentrum

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Ergebnisse

Das Projekt wurde zum März 2018 abgeschlossen. Wesentliche Ergebnisse des Projekts sind:

  • Verfügbarkeit von ca. 80 Klimaprojektionen von SRES A1B, RCP4.5 und RCP8.5 für Bayern in Bias-korrigierter Form;
  • Qualitätsprüfung der Klimaprojektionen in Bezug auf das Verhalten der oberflächennahen Klimavariablen mittels eines Klimaprojektions-Audits;
  • Verfügbarkeit von ca. 150 abgeleiteten, klimatische Leitwerten zur räumlich differenzierten Charakterisierung von Klimaänderungen;
  • Entwicklung eines Verarbeitungswerkzeugs von Klimaprojektionen sowie
  • Entwicklung eines Fach- und Betriebskonzept zum Betrieb eines Bayerischen Klimainformationssystems (BayKIS).

Als eine wesentliche Konsequenz aus den Ergebnissen des Projektes ergibt sich weiterer Handlungsbedarf. Die mit der Klimamodellierung und der Ensembleauswertung einhergehende hohe Datenmenge stellen neue Herausforderungen an das Datenmanagement, Qualitätssicherung und Auswertungstools. Die mit den Fachbehörden der anderen Ressorts abgestimmten klimatischen Leitparameter sowie die Klimaprojektionen müssen nun den Anwendern zur Verfügung gestellt werden. Dadurch wird eine einheitliche und vergleichbare Daten- und Informationsgrundlage für Klimauntersuchungen in Bayern geschaffen. Als Instrument dafür dient das Bayerische Klimainformationssystem (BayKIS), unterstützt durch nutzerspezifische Publikationen. Die im Rahmen des Projektes "Klimazukunft Bayern 2050" entwickelten BayKIS-Konzepte werden im Rahmen des Folgeprojektes "Schwerpunkt Klimaanpassung Bayern" umgesetzt.