Säure- und Stickstoffeintrag

Aktueller Trend

Die Einträge von Säure in den Boden haben sich in Bayern seit 1995 mehr als halbiert. Die Stickstoffeinträge sind etwa um ein Drittel zurückgegangen. Der aktuelle 10-Jahrestrend (2013 bis 2022) zeigt beim Stickstoff im Offenland eine leichte Abnahme. Auch die Belastung durch Säure ist in diesem Zeitraum im Offenland zurückgegangen. Auf Freiflächen im Wald nahmen die Belastungen mit Säure und Stickstoff ebenfalls ab. Gemessen an den kritischen Belastungsgrenzen sind die Gesamteinträge vielerorts nach wie vor zu hoch.

Entwicklung des Eintrags von Stickstoff in Kilogramm pro Hektar und Jahr und des Eintrags von Säure in Kiloäquivalent pro Hektar und Jahr. Die Einträge von Säure in den Boden haben sich in Bayern seit 2000 in etwa halbiert. Die Stickstoffeinträge sind etwa um ein Drittel zurückgegangen. Die aktuellen 10-Jahrestrends von 2013 bis 2022 im Offenland zeigen für die Säureeinträge einen abwärts weisenden Trend auf, auch die Stickstoffeinträge nehmen erstmals leicht  ab. Entwicklung des Säure- und Stickstoffeintrags aus der Atmosphäre in Bayern seit 2000

Zielsetzung

Weitere Abnahme der Einträge bis hin zur Unterschreitung der kritischen Belastungsgrenzen.

Nährstoff- und Säureeinträge aus der Luft bringen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht

Nur noch auf 1,4 Prozent der bayerischen Landesfläche findet man im unbewaldeten, nicht bewirtschafteten Offenland sehr seltene, schützenswerte Biotope wie Heiden, Sträucher, Moore und Sümpfe sowie mageres Grasland. Sie sind die Heimat vieler seltener Pflanzenarten. Doch die charakteristische Artenvielfalt ist gefährdet. Über die Luft gelangen hohe Mengen versauernd und eutrophierend wirkender Stoffe, die auch aus weit entfernten Emissionsquellen stammen können, in die von Natur aus nährstoffarmen Böden. Dadurch gerät das Ökosystem aus dem Gleichgewicht: Wird zu viel Stickstoff eingetragen, wachsen einige Arten üppiger und verdrängen dadurch seltene Arten. Bei zu hohen Säureeinträgen können sich die Böden langfristig verändern, Nährstoffe und Schwermetalle werden ausgewaschen. Wie hoch die Einträge jeweils maximal sein dürfen, bevor ein Ökosystem Schaden nimmt, ist je nach Empfindlichkeit verschieden. Die Bewertung erfolgt anhand der kritischen Belastungsgrenzen.

Mit dem Regen und der Ablagerung von Stäuben gelangen die Stickstoffverbindungen Ammonium und Nitrat sowie die Schwefelverbindung Sulfat in die Böden. Ammonium stammt zu über 90 Prozent aus dem landwirtschaftlichen Sektor, insbesondere aus Massentierhaltung und Gülledüngung. Die Ausbringung von Gärresten aus Biogasanlagen trägt mittlerweile ebenfalls erheblich zur Ammoniakbelastung bei. Wichtigste Quelle für Sulfat und Nitrat ist die Verbrennung fossiler Energieträger in Haushalten, Industrie und Verkehr.

Der zu hohe Eintrag von Säuren und Stickstoff schädigt nicht nur Biotope im Offenland, sondern auch Waldökosysteme. Dabei sind die Freiflächen im Wald in etwa mit der gleichen Menge an Einträgen belastet wie das Offenland. Die großen Blattoberflächen der Bäume filtern jedoch mehr Schadstoffe aus der Luft. Daher ist der Wald deutlich stärker betroffen.

Die Wälder Bayerns bedecken 36 Prozent der Landesfläche. Damit diese wichtigen Ökosysteme ebenso wie die schützenswerten Biotope im Offenland langfristig erhalten bleiben, müssen die Einträge von Säuren und Nährstoffen dringend weiter reduziert werden.

Aktuelle Trends für alle Bundesländer stellt die Länderinitiative Kernindikatoren zur Verfügung.

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