Messaufgaben

Routinemessungen

Das Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) hat das Ziel, die Radioaktivität in der Umwelt kontinuierlich zu überwachen, bei radiologischen Großereignissen die Kontamination der Umwelt schnell zu erfassen und die zu erwartende Strahlenbelastung für die Bevölkerung abzuschätzen. Hierfür wird unter anderem an ausgewählten Standorten regelmäßig die Aktivität der radioaktiven Nuklide im Boden mittels In-Situ-Gammaspektrometrie bestimmt.
In Bayern ist mit der Durchführung dieser Messungen das LfU beauftragt.

Anhand der so seit dem Reaktorunfall von Tschernobyl vom LfU in Bayern erhobenen Messdaten ist es möglich, den Verlauf radioaktiver Kontaminationen in den verschiedensten Medien über einen langen Zeitraum zu dokumentieren.

Ein weiterer Einsatzbereich der Strahlenmessfahrzeuge ist das sogenannte Störfallmessprogramm. Hier werden turnusmäßig bestimmte Messpunkte in der Umgebung bayerischer kerntechnischer Anlagen angefahren und sowohl In-Situ-Gammaspektrometrie-messungen durchgeführt, als auch Probenahmen (zum Beispiel Aerosol- und Jodfilterproben, Bewuchs- und Wasserproben) genommen. Ziel dieses Programmes ist es, das Einsatzpersonal zu trainieren, um im Falle eines kerntechnischen Unfalles in Bayern schnellstmöglich Messungen vor Ort vornehmen zu können. Gemeinsam mit den Messwerten des Kernreaktor-Fernüberwachungssystem (KFÜ) und Immissionsmessnetz für Radioaktivität (IfR) können damit Aussagen über Art und Höhe der freigesetzten Radioaktivität und ihre Ausbreitungsrichtung gemacht werden.

Besondere Vorkommnisse

Neben den Routinemessungen werden die Strahlenmessfahrzeuge auch bei besonderen Vorkommnissen, etwa im Zusammenhang mit dem Umgang oder dem Fund von radioaktiven Stoffen eingesetzt. Auch im Rahmen von Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung bei Unfällen zum Beispiel Transportunfällen und bei denkbaren terroristischen Anschlägen mit radioaktivem Material werden diese Fahrzeuge mit Mitarbeitern des LfU zum Einsatz gebracht. Zur Eigensicherung und für eine erste radiologische Beurteilung werden hierbei zum Beispiel Kontaminationsmessungen und Messungen der Ortsdosisleistung durchgeführt.

In der Regel werden in solchen Fällen Proben des aufgefundenen Materials genommen und zur genauen Untersuchung in eines der Labore verbracht. Das LfU entscheidet dann über den weiteren Verbleib des gesamten Materials.

Sicherstellung

In Fällen in denen die öffentliche Sicherheit durch radioaktives Material gefährdet ist, ist es notwendig dieses schnellstmöglich an einen gesicherten Ort zu verbringen. Für den Transport von sichergestellten Materialien stehen verschiedene Behälter zur Verfügung, angefangen von stabilen Kartons bis hin zu einem 200 Liter Metallfass. Um hochaktive Proben zu transportieren, werden Behälter verwendet, die allseitig mit mehreren Zentimeter Blei ausgekleidet sind.

Nach Abschluss der Ermittlungen wird dieses Material dann ordnungsgemäß bei der Landessammelstelle Bayern entsorgt.

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