PRESSEMITTEILUNG

Natur: Nr. 32 / Mittwoch, 08. Juni 2016

Aktualisierung der Biotopkartierung im Landkreis Weilheim-Schongau

Natur-Inventur der flächigen Moor- und Streuwiesen mit hoher naturschutzfachlicher Bedeutung

+++ Zum zweiten Mal nach etwa 20 Jahren werden ab sofort die Biotope im Landkreis Weilheim-Schongau unter die Lupe genommen. Im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) und in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt untersuchen Fachleute die wertvollen Biotope und Lebensräume im Landkreis. Begonnen wird im Landkreis mit der Aktualisierung in den beiden FFH-Gebieten "Illach von Hausen bis Jagdberg" und "Moor- und Drumlinlandschaft zwischen Hohenkasten und Antdorf". Der Vizepräsident des LfU Dr. Richard Fackler unterstreicht die Bedeutung der Biotopkartierung: "Die Natur-Inventur ist Grundlage für die tägliche Arbeit von Naturschutzbehörden, Kommunen, Planungsbüros und wissenschaftlichen Einrichtungen."
Im bayernweiten Vergleich glänzt der Landkreis Weilheim-Schongau mit einer besonders reichhaltigen Biotopausstattung: Knapp 10 % des Landkreises und über 6.000 Einzelflächen konnten bei der letzten Inventur als Biotop erfasst werden. Großflächige Moor- und Streuwiesen-Komplexe mit einer Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten bilden dabei den Schwerpunkt der naturnahen und wertgebenden Lebensräume. Sie leisten einen ganz erheblichen Beitrag für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern. +++

Die Geländearbeiten in den beiden FFH-Gebieten dauern bis Herbst diesen Jahres und werden von zwei verschiedenen Kartierungsbüros aus Hohenlinden und aus Riemerling durchgeführt. Die Ergebnisse der Kartierung stehen voraussichtlich ab Sommer 2017 zur Verfügung.
Die Kartierung von Lebensraumtypen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) ist eine wichtige Grundlage für die Managementplanung in den FFH-Gebieten unter Federführung der höheren Naturschutzbehörde.
Über 70.000 Euro stellt der Freistaat für die Biotopkartierung in den beiden FFH-Gebieten zur Verfügung.
In Anschluss an die Kartierung der FFH-Gebiete erfolgt die Kartierung der Biotope für das restliche Landkreisgebiet.

Faktenkasten Biotopkartierung

Die Biotopkartierung liefert eine Bestandsaufnahme der wertvollen Flächen und der Pflanzenarten, die dort leben. Wiederholungskartierungen dienen dazu, die Daten auf den neuesten Stand zu bringen. Das LfU koordiniert die Arbeiten bayernweit und stellt die Ergebnisse den Gemeinden und der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Die Biotope werden im Maßstab 1:5.000 kartiert. Dabei erfassen und beschreiben speziell ausgebildete Kartierer die für den Naturschutz wichtigen Flächen und die dort wachsenden Pflanzen. Seit 2006 werden zusätzlich die Lebensraumtypen des europäischen Biotopverbundsystems Natura 2000 erfasst. Rund vier Prozent der Landesfläche sind seit Beginn der Biotopkartierung als ökologisch wertvolle Lebensräume erfasst und beschrieben worden.



Weitere Informationen unter:
www.lfu.bayern.de/natur/
http://fisnat.bayern.de/finweb

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Stellvertretung
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