PRESSEMITTEILUNG

Ozon: Nr. 35 / Dienstag, 20. Oktober 2015

LfU-Präsident Kumutat zieht Bilanz zur Ozonsaison 2015: Erhöhte Ozonwerte durch heißen und sonnigen Sommer

Keine Überschreitung der Alarmschwelle in Bayern

+++ Das anhaltend schöne und heiße Sommerwetter hat im Jahr 2015 zu erhöhten Ozonwerten in ganz Bayern geführt. Der Präsident des Landesamtes für Umwelt Claus Kumutat zieht nach Abschluss der Ozon-Saison 2015 Bilanz: „Die diesjährige Ozonsaison hebt sich deutlich von den vergangenen Jahren ab. An insgesamt 16 Tagen wurde die Informationsschwelle für Ozon an verschiedenen Messstationen in Süd- und Nordbayern überschritten. Erfreulicherweise wurde aber trotz der für die Ozonbildung außergewöhnlich günstigen Witterungsbedingungen die Alarmschwelle nicht erreicht.“ Die Informationsschwelle liegt bei 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft (µg/m³), die Alarmschwelle bei 240 µg/m³. Der Spitzenwert in diesem Sommer lag bei 217 µg/m³ und damit deutlich unter der Alarmschwelle. Er wurde Anfang August an den Messstationen Aschaffenburg / Bussardweg (7.8.) und Neustadt a. d. Donau / Eining (8.8.) jeweils in den frühen Nachmittagsstunden gemessen. Eine größere Anzahl an Überschreitungen der Informationsschwelle wurde zuletzt mit 21 Tagen nur im Jahrhundertsommer 2003 erfasst. Damals wurde auch die Alarmschwelle an drei Tagen überschritten. „Dass im diesjährigen Super-Sommer keine höheren Spitzenwerte gemessen wurden, ist das Ergebnis wirkungsvoller emissionsmindernder Maßnahmen in der Vergangenheit“, so Kumutat. „Gegenüber den 1990er Jahren sind die sogenannten Ozon-Vorläufersubstanzen deutlich zurückgegangen.“ +++

Bodennahes Ozon entsteht hauptsächlich bei hochsommerlichen Temperaturen und hoher Sonneneinstrahlung aus dem Sauerstoff der Luft. Die erhöhten Ozonwerte stehen damit in direktem Zusammenhang mit den im aktuellen Sommer häufiger aufgetretenen und länger anhaltenden Witterungsabschnitten, die sich durch außergewöhnlich hohe Temperaturen, Trockenheit und meist wolkenlosen Himmel auszeichneten. Eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Ozon spielen flüchtige Kohlenwasserstoffe und Stickstoffoxide, die als sogenannte Vorläufersubstanzen bezeichnet werden. Hauptquellen dieser Vorläufersubstanzen sind der Straßenverkehr, industrielle Feuerungsanlagen und die Anwendung von Lösemitteln.

Seit 40 Jahren wird im Rahmen des Lufthygienischen Landesüberwachungssystems Bayern (LÜB) bayernweit die Luft gemessen. An 34 von insgesamt 54 Messstationen misst das LfU dabei auch die Ozonwerte. Steigt der Stundenmittelwert der Ozonkonzentration über 180 µg/m³ an, informiert das LfU die Bevölkerung. Die Ozonmesswerte werden ganzjährig im Internet veröffentlicht und stündlich aktualisiert. Daraus berechnete Ozonkarten sowie ein täglicher Ozonbericht mit Prognose für den Folgetag werden während der Sommersaison bereitgestellt.

Eine Übersicht der maximalen Stundenmittelwerte im Sommer 2015 sowie seit 1992 kann abgerufen werden unter:
http://www.lfu.bayern.de/luft/lueb/ueberschreitung_ozon/index.htm

Interessierte können über QR-Codes an der jeweiligen Messstation mit ihrem Smartphone schnell und unkompliziert die Messwerte im Vorbeigehen abrufen. Zunächst erfüllten Wochenberichte in den Printmedien und Telefonansagen diese Aufgabe. Tages- und stundenaktuelle Informationen konnten erstmals Ende der 1980er Jahre über den Bildschirmtext angeboten werden. Daran schloss sich die bis heute genutzte Möglichkeit der Veröffentlichung über den Videotext des Bayerischen Rundfunks (Tafeln 630 bis 636) an. Über das Internetangebot des LfU ist es heute möglich, Stationen und Messkomponenten spezifisch auszuwählen und etwa Verlaufsgrafiken abzurufen.

Nähere Informationen zum LÜB unter:
http://www.lfu.bayern.de/luft/immissionsmessungen/index.htm

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Kontakt zur Pressestelle

Bayerisches Landesamt für Umwelt
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Tel.: 08 21/ 9071-5242
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Pressesprecher
Dr. Frank Bäse
Stellvertretung
Marko Hendreschke

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