PRESSEMITTEILUNG

Welttag der Feuchtgebiete (02. Februar): Nr. 06 / Dienstag, 31. Januar 2012

Kumutat: Bayern eines der moorreichsten Länder Deutschlands / Rund 200.000 Hektar Moore erfasst

„Moorschutz ist auch aktiver Klimaschutz – mit Moorrenaturierung bis zu 5 Millionen Tonnen CO2 jährlich einsparen“

+++ Bayern zählt zu den moorreichsten Ländern Deutschlands. Diese Bilanz zog der Präsident des Landesamtes für Umwelt (LfU), Claus Kumutat, zum Welttag der Feuchtgebiete. Die Moore Bayerns nehmen zusammengefasst rund 200.000 Hektar und damit 2,8 Prozent der Landesfläche ein. Kumutat: „Intakte Moore sind auch aktive Klimaschützer: Pro Hektar binden Moore im Mittel 700 Tonnen Kohlenstoff. Moore sind damit die größten terrestrischen Kohlenstoffspeicher.“ Das LfU koordiniert das Bayerische Moorschutzprogramm und entwickelt es kontinuierlich weiter – zum Naturschutz, aber auch um das Freiwerden von Treibhausgasen zu vermeiden: Durch gezielte Renaturierungen verfügen Bayerns Moorflächen über das Potential bis zu 5 Millionen Tonnen CO2 jährlich zu binden. Das LfU hat dazu den gesamten Moorbestand Bayerns inventarisiert und in Karten dargestellt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 92.000 Hektar Niedermoor, 23.000 Hektar Hochmoor und 84.000 Hektar Anmoor gibt es im Freistaat. +++

Fallen Moore trocken, zersetzt sich das pflanzliche Material. Als Folge entweichen CO2 und das noch klimaschädlichere Lachgas (N2O). Kumutat: „Jeder Hektar entwässertes Hochmoor setzt die gleiche Menge an Kohlendioxid frei wie ein Mittelklassewagen, der 20.000 Kilometer im Jahr fährt. Moor-Renaturierung ist daher hocheffektiver Klimaschutz.“ Durch das Klimaprogramm Bayern KLIP 2020 werden seit 2008 Moorflächen dauerhaft gesichert und Maßnahmen zur Wiedervernässungen durchgeführt. Die neu vernässten Flächen vermindern aber nicht nur den Austrag klimaschädlicher Gase, sondern dienen zugleich dem Schutz seltener und zum Teil hoch spezialisierter Tier- und Pflanzenarten. Die meisten moortypischen Pflanzen- und Tierarten sind inzwischen gefährdet, viele wie der Lungen-Enzian und der Hochmoorgelbling, ein Schmetterling, sogar stark gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. „Moore sind daher äußerst wertvolle Lebensräumen, denen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt eine zentrale Bedeutung zukommt“ so Kumutat.

Moorrenaturierungen finden aktuell z.B. im Breitfilz bei Tradlenz und im Kläperfilz, (Lkr. Weilheim-Schongau) statt. Im Auracher Moor (Lkr. Miesbach), im Felmer Moos (Lkr. Oberallgäu), am Oberteicher Moor (Lkr. Tirschenreuth) sowie im Fichtelseemoor (Lkr. Wunsiedel) sind die Maßnahmen bereits abgeschlossen.

Die Moorkarten können im Maßstab 1:500.000 und 1:25.000 kostenfrei bezogen werden.

Weitere Informationen zum Welttag der Feuchtgebiete (englisch).

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