PRESSEMITTEILUNG

Meteoriten-Forschung: Nr. 14 / Freitag, 13. Mai 2011

Neue Ries-Forschungsbohrung soll Auswirkungen des Meteoriteneinschlags erhellen

Riessee wohl mit berühmten kalifornischen Mono Lake vergleichbar

+++ Mit einer neuen, rund 65 Meter tiefen Forschungsbohrung sollen die Auswirkungen des Rieser Meteoriteneinschlags näher erhellt werden. Dies betonte der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Claus Kumutat, heute zum Abschluss der Bohrung bei Reimlingen südöstlich der Stadt Nördlingen. Kumutat: "Bayern wurde vor Jahrmillionen von einer Naturkatastrophe unvorstellbaren Ausmaßes getroffen, deren Spuren noch heute für alle sichtbar sind. Das Nördlinger Ries zählt zu den am besten erhaltenen großen Meteoritenkratern der Erde." Noch immer sei nicht ganz klar, was sich nach dem Einschlag abspielte und wie der Untergrund im Ries beschaffen ist. So geben die flachen kleinen Hügel in der Umgebung von Nördlingen den Geologen Rätsel auf. Einer davon, der Erbisberg, auf dem die neue Forschungsbohrung ansetzt, überragt die Riesebene um 12 Meter und besteht aus harten, Travertin-ähnlichen Kalksteinen des Riessees. Die Fortsetzung dieser Gesteine zur Tiefe und ihre Entstehung sind nicht eindeutig geklärt. Kumutat: "Die Geologen vermuten, dass der Riessee mit dem berühmten Mono Lake in Kalifornien vergleichbar ist. Dem wollen wir nachgehen." +++

Am Mono Lake entstanden die berühmten Kalktuff-Gebilde unter Wasser. Kalkhaltige Quellen traten am Seeboden aus und trafen auf Seewasser von anderer chemischer Zusammensetzung. Die Folge: Der gelöste Kalk fiel aus und wuchs in bizarren Kerzenformen vom Seeboden in die Höhe. Aufgrund von Absenkungen des Wasserspiegels sind diese Gebilde heute weithin sichtbar. So ähnlich könnte es sich auch im Riessee abgespielt haben: Vor etwa 14 Millionen Jahren schlug ein Meteorit ein riesiges Loch in die damalige Landoberfläche. Dieses begann sich mit Wasser zu füllen und es entstand der 400 Quadratkilometer große Riessee, ein See fast so groß wie der Bodensee. Er fiel später trocken und gab diese Hügel-Relikte frei.

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