PRESSEMITTEILUNG

Geologische Landesaufnahme: Nr. 44 / Freitag, 13. Juli 2007

LfU mit modernster Technik im Einsatz: Hubschrauber-Messflüge im Raum Vilshofen erkunden Untergrund

Landesamt für Umwelt erkundet Untergrund mit geophysikalischen Methoden aus der Luft / ab Montag Hubschrauber-Messflüge im Raum Vilshofen

Hubschrauber-Messflüge erkunden ab Montag die Geologie im Raum Vilshofen Hubschrauber-Messflüge erkunden ab Montag die Geologie im Raum Vilshofen (Quelle: BGR)
(Augsburg) +++ Geologen des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) heben ab: ab Montag beginnen die Hubschrauber-Messflüge im Raum Vilshofen. Spezialisten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe gehen im Auftrag des LfU in die Luft. Mit den Flügen wird der Untergrund im niederbayerischen Vilshofen aus der Luft erkundet. Zum Einsatz kommen physikalische Hightech-Verfahren wie Elektromagnetik und Radiometrie. Damit können aus der Luft Informationen über den Aufbau und die Schichtung des Untergrundes auf größeren Flächen gewonnen werden , ohne dass dafür extra gebohrt und im Labor analysiert werden muss. Die Untersuchungen ergänzen die bisherigen Arbeiten der Geowissenschaftler des LfU in diesem Gebiet. Der rotweiße Sikorsky-Hubschrauber der Bundesanstalt wird voraussichtlich bis Ende Juli vom Flugplatz Vilshofen aus die Region abfliegen. Rund 60.000 Euro kostet die Aktion, die vom bayerischen Umweltministerium finanziert wird. Als Maßnahme zur Erkundung geowissenschaftlicher Grundlagen im sogenannten "Phasing-Out-Gebiet" wird sie von der Europäischen Union kofinanziert. +++

Das Gebiet um Vilshofen ist Teil des Projekts, in dem LfU-Fachleute die geologischen und hydrogeologischen Grundlagen erarbeiten. Eine Inventur mit vielen praktischen Nutzanwendungen: sie gibt zum Beispiel Aufschluss über die regionalen Grundwasservorkommen, auch im Hinblick auf eine Nutzung für die oberflächennahe Geothermie. Rund 250 Quadratkilometer groß ist das Gebiet, in dem nun mit den Hubschrauber-Messflügen ergänzende Informationen über die gesamte überflogene Fläche erzielt werden. Die geophysikalischen Methoden aus der Luft geben den Fachleuten wertvolle Hinweise über den Aufbau und die Struktur der unterschiedlichen geologischen Schichten. Auch die natürliche Radioaktivtität der Gesteine wird dabei gemessen. Der Raum Vilshofen ist für die Erkundung aus der Luft besonders interessant, weil die Geologie dort besonders vielfältig ist und sich die Untergrundverhältnisse auf engem Raum stark ändern. Die Ergebnisse der Untersuchungen aus der Befliegungs-Aktion werden im Laufe des Herbstes vorliegen.

Faktenkasten geophysikalische Methoden aus der Luft

  • Für die Aeroelektromagnetik trägt der Hubschrauber eine torpedoförmige zehn Meter lange Messsonde, die zugleich Sender und Empfänger schwacher elektromagnetischer Felder ist. Bis in etwa hundert Meter Tiefe lässt sich damit der Untergrund "durchleuchten". Erkundet werden Lagerstätten von Rohstoffen, wasserführende Schichten und geologische Störungszonen.
  • Bei der Aeromagnetik wird die natürliche Magnetisierung der Gesteine im überflogenen Gebiet gemessen. Die Spezialisten können aus den Ergebnissen den Aufbau der Erdkruste erkennen.
  • Die Aeroradiometrie misst die Gammastrahlung, die den obersten Schichten des Bodens entstammt. Damit werden die natürlich vorkommenden radioaktiven Elemente im Boden erfasst.

Redaktionelle Hinweise:
Weitere Infos zur Befliegung:
BGR Aerogeophysik
zum Kartierungsprojekt des LfU:
Hydrogeologische Landesaufnahme - Internetangebot Bayerisches Landesamt für Umwelt

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Stellvertretung
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