Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG mit LBV

Aktionsprogramm Quellen: Nr. 09 / Mittwoch, 21. September 2005

Quellschutz über Grenzen im Alpenraum

Landesamt: Alpenquellen wertvolle, aber gefährdete Lebensräume / Bayern vertieft internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Alpenquellen

Quellbach in den Ötztaler Alpen Quellbach in den Ötztaler Alpen (Quelle: LBV)
(München / Hilpoltstein) +++ Bayern vertieft die internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Alpenquellen. Das wurde bei einer Tagung von Quellschutzexperten in Muhr am Altmühlsee beschlossen. "Die Alpen sind das Wasserschloss Europas. In keiner anderen Region entspringen so viele Quellen wie im Alpenraum", sagte Ralf Hotzy, Koordinator des Quellenschutzprogramms beim Landesbund für Vogelschutz (LBV). Intensive Beweidung, touristische Erschließungen oder Verbauungen bedrohen jedoch viele der wertvollen Lebensräume. Mit der neuesten Kooperation sollen die Alpenquellen in einem italienischen Nationalpark in der Region Trento systematisch erfasst und bewertet werden. Bayern unterstützt das Pilotvorhaben und stellt Know-how aus dem "Aktionsprogramm Quellen" zur Verfügung. Im Aktionsprogramm des bayerischen Umweltministeriums arbeiten unter Leitung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) zahlreiche Verbände und Verwaltungen aus dem Naturschutz und aus der Land- und Forstwirtschaft zusammen. Schwerpunkte bei den Alpenquellen auf bayerischer Seite sind der Nationalpark Berchtesgaden und das Sudelfeld. +++

Auf mehrere zehntausend schätzen Fachleute die Zahl der Alpenquellen Bayerns. Mit ihren fast über das ganze Jahr gleichbleibenden Bedingungen sind Quellbiotope besondere Lebensräume und ökologisch bedeutsam. Sie beherbergen viele speziell angepasste Tiere und Pflanzen, die erst zum Teil erforscht sind. Nur die Wenigsten der häufig unscheinbaren Sickerquellen sind jedoch durch Pufferstreifen ausreichend geschützt. Mehr als drei Viertel der Quellen im Untersuchungsgebiet sind nach den Auswertungen des LBV durch Viehtritt beeinträchtigt, etwas jede fünfte Quelle als Viehtränke gefasst oder verbaut. Auch können im Quellgebiet verlaufende Wanderwege die Quellen beeinträchtigen, weil der Boden verdichtet wird. Abhilfe schafft die Verlegung von Wanderwegen aus empfindlichen Gebieten. Diesen Weg haben Gemeinden in einem Vorzeigeprojekt der Frankenalb bereits beschritten.

Das Aktionsprogramm Quellen liefert die Grundlagen für eine bayernweit einheitliche Erfassung und Bewertung der Quellen. Fachleute entwickeln dazu nach dem Baukastenprinzip die Kartieranleitungen und Bewertungsverfahren für den praktischen Einsatz bei den haupt- und ehrenamtlichen Naturschützern. Bis Ende nächsten Jahres soll das Programm für einen besseren Quellschutz laufen. Weitere Infos unter www.alpenquellen.de und
www.bayern.de/LFW/projekte/qp/welcome.htm

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