PRESSEMITTEILUNG

Bodenbeobachtung: Nr. 33 / Mittwoch, 07. August 2013

Thermometer für Bayerns Bergböden

„Alpine Böden sind besonders sensible Klimawächter“

+++ Böden in den Berchtesgadener Alpen werden mit Temperatur- und Feuchtefühlern ausgestattet. Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die sensiblen und ökologisch bedeutsamen alpinen Böden sollen so noch besser erfasst werden. Dies betonte der Vizepräsident des Landesamts für Umwelt (LfU), Dr. Richard Fackler, heute zum Abschluss der Einbaumaßnahmen. Fackler: „Der fortschreitende Klimawandel wird insbesondere auf den Alpenraum deutliche Auswirkungen haben. Studien belegen, dass der Anstieg der Jahresmitteltemperatur in den Alpen in den vergangenen Jahrzehnten etwa doppelt so hoch ausgefallen ist, wie im globalen Durchschnitt.“ Dort lag er bei rund 0,8°C. Für die nächsten Jahrzehnte zeigen aktuelle Klimamodelle eine weitere Erwärmung um etwa 1,5°C in den Bergregionen, begleitet von zunehmend trockeneren Sommern und nasseren Wintern. „Temperatur- und Niederschlagsänderungen beeinflussen den Kohlenstoffanteil im Boden und somit seine Funktion als Kohlenstoffspeicher. Von der Dauerbeobachtung der hochsensiblen, alpinen Böden erwarten wir Erkenntnisse über die Wechselwirkung von Erderwärmung und Bodenveränderungen. Unsere alpinen Böden sind besonders sensible Klimawächter“, so Fackler. +++

Ziel der Bodenkundler am LfU ist es, die seit 1985 regelmäßig gemessenen Kohlenstoffgehalte an den Boden-Dauerbeobachtungsflächen in Berchtesgaden durch die Messung von Bodentemperatur und -feuchte zu ergänzen und so genauere Aussagen zur Auswirkung des Klimawandels auf den Kohlenstoffhaushalt von Böden zu treffen. Dazu werden alpine Böden in den Berchtesgadener Alpen auf einer Höhe von 800, 1300 und 1700 m ü. NN mit Temperatur- und Feuchte-Sensoren ausgestattet.
Um heraus zu finden, wie sich die Böden in Bayern im Laufe der Zeit verändern, etablierte das LfU schon vor über 25 Jahren ein bayernweites Bodenmonitoring. Dazu wurden an festgelegten, möglichst unberührten Bodenstandorten, zum Beispiel im Nationalpark Berchtesgaden, Dauerbeobachtungsflächen errichtet, die immer wieder beprobt werden. Derzeit betreut das LfU 60 solcher Flächen.

Eine Übersicht finden Sie unter www.lfu.bayern.de/boden/bodendauerbeobachtung

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Stellvertretung
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