PRESSEMITTEILUNG

Naturschutz: Nr. 23 / Donnerstag, 16. Mai 2013

Zweite Natur-Inventur im Landkreis Main-Spessart

„Trockenrasen zählen zu bayernweit wertvollsten Beständen“

+++ Ab sofort werden die Biotope im Landkreis Main-Spessart erfasst. Das gab Claus Kumutat, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU), zu Beginn der Arbeiten bekannt. „Die Natur-Inventur ist wichtig für die Erstellung von Landschafts- und Grünordnungsplänen. Sie schafft die Grundlage für die Arbeit von Naturschutzbehörden, Kommunen und Planungsbüros.“ Im Auftrag des LfU und in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt untersuchen Fachleute zum zweiten Mal nach rund 25 Jahren detailliert die wertvollen Biotope und Lebensräume. Besonders hervorzuheben sind die vielen Mager- und Trockenstandorte des Muschelkalkzugs sowie die Mainaue als bedeutende überregionale Verbundachse. „Die Trockenrasen an den steilen Maintalhängen zählen zu den bayernweit wertvollsten Beständen und bieten Lebensräume für viele wärmeliebende Arten, wie den Bienen- oder Hummel-Ragwurz und den Blaugrünen Faserschirm“, so Kumutat. +++
Die Kartierung umfasst auch die Lebensraumtypen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und ist somit für die Managementplanung in den FFH-Gebieten und für die Berichte an die Europäische Union bedeutsam. Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Natur-Inventur können private Grundstücksbesitzer leisten, indem sie den Kartierern Zutritt zu ihren Grundstücken gewähren. Die Geländearbeiten werden von einer Bietergemeinschaft aus Karlstadt durchgeführt und sind bis Herbst 2014 abgeschlossen. Die Ergebnisse stehen voraussichtlich im Sommer 2015 zur Verfügung. Über 280.000 Euro stellt der Freistaat für die neue Natur-Inventur im Landkreis zur Verfügung. Bei der letzten Kartierung wurden 1.191 Biotope mit knapp 8.000 Einzelflächen und einer Gesamtfläche von über 5.900 Hektar erfasst.

Faktenkasten Biotopkartierung

Die Biotopkartierung liefert eine Bestandsaufnahme der wertvollen Flächen und der Pflanzenarten, die dort leben. Wiederholungskartierungen dienen dazu, die Daten auf den neuesten Stand zu bringen. Das LfU koordiniert die Arbeiten bayernweit und stellt die Ergebnisse den Gemeinden und der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Die Biotope werden im Maßstab 1:5.000 kartiert. Dabei erfassen und beschreiben speziell ausgebildete Kartierer die für den Naturschutz wichtigen Flächen und die dort wachsenden Pflanzen. Seit 2006 werden zusätzlich die Lebensraumtypen des europäischen Biotopverbundsystems Natura 2000 erfasst. Rund vier Prozent der Landesfläche sind seit Beginn der Biotopkartierung als ökologisch wertvolle Lebensräume erfasst und beschrieben worden.


Weitere Informationen
www.lfu.bayern.de/natur
gisportal-umwelt2.bayern.de/finweb

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