PRESSEMITTEILUNG

Naturschutz: Nr. 09 / Donnerstag, 28. Februar 2013

Lebensräume für seltene Pflanzen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen erfasst

Knapp 2.000 Biotope im Altmühltal, der Fränkischen Alb und dem Mittelfränkischen Becken

Streuobstwiese bei Markt Berolzheim Streuobstwiese bei Markt Berolzheim (Quelle: LfU)
+++ Die zweite Biotopkartierung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) zeigt, dass das Altmühltal die zentrale Biotopverbundachse im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist. Das LfU hat in den vergangenen knapp zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen systematisch die Lebensräume für seltene Pflanzen im Landkreis erfasst. Dabei wurden neben extensiv genutzten Streuobstwiesen, trockenen Sandrasenflächen, Kalkmagerrasen, Nasswiesen und Feuchtbiotope auch weitere Naturschätze dokumentiert. Das Ergebnis: 3,1 Prozent der Fläche im Landkreis wurde als Biotop kartiert, das sind knapp 3.000 Hektar und 1.990 Biotope. Mit den Ergebnissen der Biotopkartierung erhalten Naturschutzbehörden, Planungsbüros und Wissenschaftler eine wichtige Arbeitsgrundlage, zum Beispiel für die Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnungsplänen oder im Vertragsnaturschutz. Die Natur-Inventur wurde zum zweiten Mal durchgeführt, nachdem die erste Kartierung mehr als 20 Jahre zurückliegt. Das Bayerische Umweltministerium stellte rund 125.000 Euro für die Biotopkartierung zur Verfügung. Die Geländearbeiten wurden von einem Fachbüro aus Bad Tölz durchgeführt. +++

Das Altmühltal durchzieht den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen von Südost nach Nordwest. Mit seinen Halbtrockenrasen an den Talhängen sowie den Gewässer- und Feuchtlebensräume am Altmühlsee und in den Auen bietet es Lebensräume für viele gefährdete Pflanzenarten, wie das Kleine Flohkraut, den Kantigen Lauch, die Gewöhnliche Kugelblume oder den Wohlriechenden Schöterich. Auch die Südliche Frankenalb hat eine hohe Bedeutung für die Artenvielfalt im Landkreis: großflächige Magerrasen entlang der Albtrauf, vielfältige Trockenbiotope im Steinbruchgebiet um Solnhofen sowie Feucht- und Gewässerlebensräume an den naturnahen Flüssen und Bächen. Im landwirtschaftlich intensiver genutzten Mittelfränkischen Becken und dem Vorland der Frankenalb stellen u. a. das Fränkische Seenland, die Bachtäler oder die noch kleinflächig vorhandenen Sandmagerrasenflächen auf den Flugsand-Standorten eiszeitlichen Ursprungs wertvolle Lebensräume dar.

Im Anschluss an die Biotopkartierung wird im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auch die Artenschutzkartierung durchgeführt. Dabei werden Tiergruppen wie Amphibien, Libellen und Tagfalter erfasst, um Verbreitung und Bestandssituation zu ermitteln. Die Arbeiten dauern gut zwei Jahre. Die Ergebnisse der Artenschutzkartierung werden in der landesweiten Datenbank der Artenschutzkartierung zentral gespeichert. Die Daten stehen voraussichtlich ab Mitte des Jahres 2015 zur Verfügung.

Weitere Informationen
Die Ergebnisse der Biotopkartierung stehen kostenlos unter gisportal-umwelt2.bayern.de/finweb oder als Download unter www.lfu.bayern.de zur Verfügung.

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Marko Hendreschke
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