PRESSEMITTEILUNG

Aufsehenerregender Fossilfund: Nr. 05 / Dienstag, 09. März 2010

Jetzt hat auch Bayern seinen ’Bigfoot’ - Geologen entdecken ungewöhnliche Saurierfährten im ehemaligen Zonenrand

"Vier Meter großer Saurier durchstreifte vor 215 Millionen Jahren Halbwüste zwischen Unterfranken und Thüringen"

Quelle: LfU
(Augsburg) +++ Außergewöhnlich gut erhaltene, große Saurierspuren entdeckten Geologen in Sandsteinen im ehemaligen innerdeutschen Zonenrand zwischen Unterfranken und Südthüringen. "Jetzt hat auch Bayern seinen Bigfoot. Die Spuren verraten, dass in der oberen Trias vor rund 215 Millionen Jahren ein vier Meter langer Saurier eine Halbwüste mitten in Deutschland durchstreifte", so Roland Eichhorn, Chef-Geologe am Landesamt für Umwelt (LfU). Die Trittsiegel wurden im unterfränkischen Sternberg in der Nähe von Bad Königshofen wenige Meter westlich der ehemaligen innerdeutschen Grenze gefunden. Eichhorn: "Der Zonenrand war fast ein halbes Jahrhundert nicht zugänglich. Dank der Wiedervereinigung kann der weiße Fleck auf der Landkarte getilgt und die Region geologisch erfasst werden." Ziel der Arbeiten ist die lückenlose Erkundung des steinernen Untergrundes u.a. für Grundwasserschutz und Rohstoffgewinnung. Dabei entdeckten die Geologen am Ende der letztjährigen Geländesaison im Acker den versteinerten Fährtenabdruck, der bei der Feldbearbeitung herausgepflügt wurde. Die paläontologischen Untersuchungen ergaben, dass die Bigfoot-Fährte vom sog. Kurzfinger-Handtier ’Brachychirotherium’ stammt. Sie zeigt deutlich fünf Zehen mit feinen Streifen, die von den Schuppen der Riesenechse herrühren. +++

Eichhorn: "Versteinerte Fußspuren werden ähnlich der modernen kriminalogischen Spurensicherung ausgewertet. Dadurch gelingt es uns, Täter und Tatort, hier Saurier und Lebensraum, zu rekonstruieren." Den Worten Eichhorns zufolge wanderte der Saurier an einem schlammigen Gewässerufer entlang. Dabei hinterließ das große, schwere Tier mindestens 10 cm tiefe Löcher, die in der Sonne aushärteten. Wenig später wurden diese Löcher durch einen über das Ufer tretenden Fluss mit Sand ausgefüllt. Die Sandfüllung versteinerte im Laufe der Jahrmillionen, der umgebende Schlamm zerfiel in Staub – zurück blieb der dreidimensionale Fußabdruck eines Sauriers.

So könnte der bayerische "Bigfoot" ausgesehen haben: http://de.wikipedia.org

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