Monitoring häufiger Brutvögel

Landnutzungsänderungen und der fortschreitende Klimawandel verursachen Bestandsveränderungen und stellen eine enorme Herausforderung für den Naturschutz dar. Um diese Entwicklungen zu erkennen und den vielseitigen Gefährdungen durch Artenhilfsprogramme zu begegnen, benötigen die Naturschutzverwaltung ebenso wie die im Naturschutz tätigen Verbände aktuelle Daten zu Bestandssituation und -entwicklung heimischer Vogelarten. Diese Datenbasis erarbeitet das Brutvogelmonitoring des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) als Dauerbeobachtungsprogramm für häufige Brutvögel. Das Monitoring häufiger Brutvögel (MhB) wird von Bund und Ländern finanziert (Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring). Mit einer Teilnahme an diesem Programm leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum erfolgreichen Naturschutz in Bayern!

Seit 1989 werden in Deutschland systematische Erfassungen häufiger Brutvögel vom DDA koordiniert. Die Datenreihe zur Bestandsentwicklung unserer häufigen Brutvögel stammt aus bis zu 2.500 bundesweiten Probeflächen und wurde von Hunderten von Beobachterinnen und Beobachtern erfasst. In Bayern liegen 449 Probeflächen.

Das MhB wird jährlich zwischen März und Juli durchgeführt. Die Erfassung findet auf bundesweit repräsentativen, 1x1km-großen Probeflächen statt. Der zeitliche Aufwand für vier Begehungen und Datenauswertung liegt insgesamt bei 30-40 Stunden pro Probefläche. Die zur Anwendung kommende Methode ist die Linienkartierung. Der DDA übernimmt die Zusammenstellung und Auswertung der Daten auf nationaler Ebene und veröffentlicht die Ergebnisse, zum Beispiel in der jährlich herausgegebenen Broschüre "Vögel in Deutschland".

Datenserien fließen u.a. in statistische Trendanalysen der Nachhaltigkeits-Indikatoren ein und werden nicht nur deutschlandweit, sondern auch europaweit verwendet. Die Daten sind außerdem ein wichtiger Baustein für den "Atlas deutscher Brutvogelarten" (ADEBAR).

Das Erfassen der "häufigeren" Vogelarten in der Normallandschaft dient somit der Dokumentation der Entwicklung unserer Vogelbestände. Darüber hinaus werden für ganz Deutschland und die Bundesländer Bestandstrends ermittelt. Die auf den Probeflächen erhobenen Daten dienen dabei sowohl zur bundesweiten Bestandsschätzung der Einzelarten als auch zur Abschätzung der Bestandsgrößen im jeweiligen Bundesland.

Im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) koordiniert der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) das MhB in Bayern. Für die Fahrtkosten erhalten die ehrenamtlichen Mitarbeiter eine Erstattung sowie eine Aufwandspauschale nach Auswertung und Eingang der Zähldaten.

Für das MhB werden weitere Mitarbeiter gesucht, da noch nicht alle Probeflächen vergeben sind. Bei Kartierinteresse können Sie hier nach freien Probeflächen suchen:

Ansprechpartner beim LBV für die Koordination des MhB sind Simon Niederbacher und Alexandra Fink. E-Mail:

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