Das Areal der Art erstreckt sich von Nordafrika über Spanien und Großbritannien bis Westsibirien und Iran.

Der Waldkauz ist in Bayern fast flächendeckend verbreitet. Das Brutareal hat sich vergrößert. Verbreitungslücken können aber teilweise auf unzureichende Erfassung (Ostbayern) zurückzuführen sein. Zu neu besetzten Gebieten kam es etwa entlang der schwäbischen Donau und im Isar-Inn-Hügelland, was vermutlich auf gezielte Kartiertätigkeit zurückgeht.

Die aktuelle Bestandsschätzung liegt im Bereich der Jahre 1996-1999.

Brutbestand: 6.000-9.500 Brutpaare

Kurzfristiger Bestandstrend: stabil

Der Waldkauz besiedelt lichte, lückige Altholzbestände in Laub- und Mischwäldern, reich strukturierte Landschaften mit altem Baumbestand (Auwälder, Parkanlagen, Alleen, Feldgehölze) und kommt auch in Siedlungsgebieten vor. Er fehlt in gehölzarmen Feldfluren. Er brütet meist in Baumhöhlen. Nistkästen werden oft angenommen. Ferner sind auch Gebäudebruten (Kirchtürme, Ruinen, Dachböden, Taubenschläge) und Felsbruten bekannt. Insbesondere in offenen Biotopen spielen oft längerfristig genutzte Tagesruheplätze eine Rolle. Durch das breite Beutespektrum ist die Art in der Auswahl ihrer Jagdgebiete sehr vielseitig.

Häufiger Brutvogel

Wanderungen: Jungvögel unternehmen im Herbst Dispersionswanderungen, zeigen aber auch Geburtsortstreue

Brut: Höhlen- und Halbhöhlenbrüter, ausnahmsweise auch in Nestern anderer Vögel

Brutzeit: Anfang Januar bis Mitte September; Eiablage ab Mitte Januar

Tagesperiodik: dämmerungs- und nachtaktiv

Der Waldkauz ist in Bayern nicht gefährdet.

Neben Gefährdung durch Lebensraumverlust (Nahrungs- und Brutplätze), der lokal eine Rolle spielen kann, sind vor allem Verluste durch Straßenverkehr, an Freileitungen und in bzw. an Gebäuden sicher von Bedeutung. Biozide, insbesondere Rodentizideinsatz in der Landwirtschaft können sich letal auswirken.

• Sicherung von gefährlichen Strommasten und Freileitungen

• Mit Nistkästen lassen sich lokale Bestände fördern, derartige Hilfsmaßnahmen sollten nicht in Bereichen mit gefährdeten Kleineulen-Vorkommen durchgeführt werden

Weiterführende Literatur:

VDE/FNN-Hinweis (2014): Vogelschutzmarkierung an Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen: https://shop.vde.com/de/fnn-hinweis-vogelschutzmarkierung-an-hoch-und-hoechstspannungsfreileitungen-2 (Abruf: 14.03.2018)