Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Bartmeise (Panurus biarmicus)

Rote Liste Bayern: Extrem seltene Arten und Arten mit geografischer Restriktion
Rote Liste Deutschland:
Erhaltungszustand Kontinental: In Bezug auf Status Brutvorkommen: günstig
Erhaltungszustand Alpin:

Verbreitung und Bestandssituation

Das Brutareal der Bartmeise erstreckt sich lückig in der gemäßigten Zone und Steppenzone von Westeuropa bis Ostasien.

Die zwei regelmäßigen Brutvorkommen befinden sich im Ammerseegebiet und dem Mohrhofweihergebiet. Das Brutareal hat sich im Vergleich zum Zeitraum 1996-1999 vergrößert. Sporadische Brutansiedlungen sind in größeren Schilfkomplexen jederzeit möglich. Gelegentlich kommt es zu invasionsartigen Einflügen im Herbst. Die nächsten regelmäßigen Brutplätze liegen in Tschechien, am Bodensee und besonders am Neusiedler See.

Erst seit 2002 regelmäßiger Brutvogel Bayerns.

Nach nicht systematischen Auswertungen der Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel in Bayern konnten 2015 7-8 Brutpaare (Weixler et al. 2016) verzeichnet werden.

Brutbestand: 7-8 Brutpaare (VSW 2016)

Kurzfristiger Bestandstrend: zunehmend

Fundortkarte

Bartmeise (Panurus biarmicus)

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX



Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

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Vorkommen in Bayern

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
5832 Lichtenfels
5929 Haßfurt
5935 Marktschorgast
6027 Grettstadt
6231 Adelsdorf
6331 Röttenbach
6830 Gunzenhausen
7232 Burgheim Nord
7244 Osterhofen
7438 Landshut West
7736 Ismaning
7933 Weßling
8032 Dießen a.Ammersee
8140 Prien a.Chiemsee
Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

Lebensraum und Lebensweise

Die Bartmeise bewohnt meist großflächige Altschilfbestände in Verlandungszonen von Still- und Fließgewässern, auch inselartig aufgelockerte Schilfröhrichte mit Großseggen-, Rohrkolben-, Binsen oder Wasserschwaden-Gesellschaften sowie locker verbuschte Röhrichte, die von Gräben oder Tümpeln durchzogen sind. Der Zugang zu sandig-griesigem Substrat scheint ebenso wichtig wie eine ausgeprägte Knickschilfschicht. Daher sind gemähte Jungschilfflächen als Bruthabitat ungeeignet. Die Vögel halten sich auch außerhalb der Brutzeit fast nur in Schilfgebieten auf.

Phänologie

Sehr seltener Brutvogel

Wanderungen: Jahresvogel, Durchzügler, Teil- und Kurzstreckenzieher; Vielfach nur winterliches Umherstreifen; Brutgebiete werden meist ab Mitte März besetzt; Abzug bzw. Dismigration der Jungvögel ab Mitte September

Brut: Röhrichtbrüter; Nest versteckt in Knickschilf u. a. Röhricht; einzeln oder oft kolonieartig

Brutzeit: Mitte März bis Anfang Juni; Eiablage ab Ende März

Tagesperiodik: tagaktiv

Zug: tags

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

Die Bartmeise ist in Bayern als extrem selten mit geografischer Restriktion eingestuft. Auf der Roten Liste der wandernden Vogelarten ist die Art als ungefährdet eingestuft.

Mögliche Bedrohungen für den Bestand stellen Lebensraumveränderungen durch großflächige Schilfmahd oder Sukzession, oder Zerstörung der Schilfgebiete durch Trockenlegung, Überbauung und Erschließung dar.

Sonstige Hinweise

  • Neigt ggf. zu invasionsartigem Auftreten

Ergänzende Informationen

Weixler, K., H.-J. Fünfstück & S. Biele (2016): Seltene Brutvögel in Bayern 2014-2015. 5. Bericht der Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel in Bayern. - OTUS 8: 60-116.