Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Gänsesäger (Mergus merganser)

Rote Liste Bayern:
Rote Liste Deutschland: Arten der Vorwarnliste
Erhaltungszustand Kontinental: In Bezug auf Status Brutvorkommen: günstig, in Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig
Erhaltungszustand Alpin: In Bezug auf Status Brutvorkommen: günstig, in Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig

Verbreitung und Bestandssituation

Das Areal des Gänsesägers erstreckt sich von Island, den Britischen Inseln, Norddeutschland und Skandinavien bis Kamtschatka und südlich bis in die Alpen.

Der Gänsesäger ist in Bayern nur südlich der Donau regional verbreitet. Das Brutgebiet hat sich im Vergleich zum Kartierzeitraum 1996-1999 wesentlich vergrößert. Gänsesäger brüten von einigen Alpentälern über die dealpinen Flüsse und Stillgewässern im Alpenvorland bis in das Donautal. Ebenfalls gibt es Brutnachweise in den Stadtgebieten von München und Augsburg. Das Vorkommen im unteren Regental nördlich der Donau konnte nicht mehr bestätigt werden.

Deutliche Zunahmen besetzter Gebiete sind in allen Regionen südlich der Donau zu vermerken. Der Gänsesäger hat weitere Lücken geschlossen und ganze Abschnitte entlang der Donau, an der unteren Isar und der oberen Salzach neu besiedelt.

Die aktuelle Bestandsschätzung liegt fast doppelt so hoch wie die aus dem Zeitraum 1996-1999 und setzt sich somit wie die Ausdehnung des Brutareals fort. Die bayerische Brutpopulation ist der alpinen biogeografischen Population zuzurechnen (Hefti-Gautschi et al. 2009).

Brutbestand: 420-550 Brutpaare

Kurzfristiger Bestandstrend: Zunahme um > 20 %

Rastmaximum: 2.300 Individuen (LfU 2013)

Fundortkarte

Gänsesäger (Mergus merganser)

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX



Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

Fundorte als Tabelle anzeigen

Vorkommen in Bayern

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
5536 Hirschberg a.d.Saale
5627 Bad Neustadt a.d.Saale
5636 Naila
5637 Hof
5727 Münnerstadt
5731 Coburg
5732 Sonnefeld
5733 Kronach
5734 Wallenfels
5737 Schwarzenbach a.d.Saale
5831 Seßlach
5832 Lichtenfels
5833 Burgkunstadt
5837 Weißenstadt
5839 Schönberg
5920 Alzenau i.UFr.
5923 Rieneck
5924 Gemünden a.Main
5927 Schweinfurt
5929 Haßfurt
5931 Ebensfeld
5934 Thurnau
5935 Marktschorgast
6020 Aschaffenburg
6024 Karlstadt
6027 Grettstadt
6029 Knetzgau
6030 Eltmann
6031 Bamberg Nord
6035 Bayreuth
6036 Weidenberg
6120 Obernburg a.Main
6123 Marktheidenfeld
6125 Würzburg Nord
6127 Volkach
6130 Burgebrach
6131 Bamberg Süd
6132 Buttenheim
6134 Waischenfeld
6137 Kemnath
6138 Erbendorf
6221 Miltenberg
6222 Stadtprozelten
6223 Wertheim
6225 Würzburg Süd
6227 Iphofen
6230 Höchstadt a.d.Aisch
6234 Pottenstein
6236 Eschenbach i.d.OPf.
6330 Uehlfeld
6331 Röttenbach
6332 Erlangen Nord
6337 Kaltenbrunn
6338 Weiden i.d.OPf.
6425 Röttingen
6433 Lauf a.d.Pegnitz
6436 Sulzbach-Rosenberg Nord
6437 Hirschau
6438 Schnaittenbach
6439 Tännesberg
6528 Marktbergel
6530 Langenzenn
6532 Nürnberg
6533 Röthenbach a.d.Pegnitz
6534 Happurg
6536 Sulzbach-Rosenberg Süd
6537 Amberg
6632 Schwabach
6638 Schwandorf
6639 Wackersdorf
6641 Rötz
6642 Waldmünchen
6643 Furth i.Wald
6726 Rot am See
6729 Ansbach Süd
6733 Allersberg
6737 Schmidmühlen
6738 Burglengenfeld
6739 Bruck i.d.OPf.
6741 Cham West
6828 Feuchtwangen Ost
6829 Ornbau
6830 Gunzenhausen
6831 Spalt
6833 Hilpoltstein
6834 Berching
6838 Regenstauf
6840 Reichenbach
6842 Miltach
6927 Dinkelsbühl
6928 Weiltingen
6929 Wassertrüdingen
6931 Weißenburg i.Bay.
6934 Beilngries
6937 Laaber
6938 Regensburg
6939 Donaustauf
6943 Viechtach
6944 Bodenmais
6945 Zwiesel
6946 Hirschbach
7031 Treuchtlingen
7033 Titting
7034 Kipfenberg
7036 Riedenburg
7037 Kelheim
7038 Bad Abbach
7039 Mintraching
7040 Pfatter
7041 Münster
7042 Bogen
7044 Regen
7045 Frauenau
7136 Neustadt a.d.Donau
7137 Abensberg
7141 Straubing
7142 Straßkirchen
7143 Deggendorf
7146 Grafenau
7230 Donauwörth
7231 Genderkingen
7232 Burgheim Nord
7233 Neuburg a.d.Donau
7234 Ingolstadt
7235 Vohburg a.d.Donau
7239 Mallersdorf
7243 Plattling
7244 Osterhofen
7246 Tittling
7329 Höchstädt a.d.Donau
7330 Mertingen
7331 Rain
7334 Reichertshofen
7335 Geisenfeld
7336 Mainburg
7340 Dingolfing West
7341 Dingolfing Ost
7342 Landau a.d.Isar
7344 Pleinting
7345 Vilshofen
7346 Hutthurm
7347 Hauzenberg
7427 Sontheim a.d.Brenz
7428 Dillingen a.d.Donau West
7429 Dillingen a.d.Donau Ost
7430 Wertingen
7431 Thierhaupten
7432 Pöttmes
7433 Schrobenhausen
7434 Hohenwart
7437 Bruckberg
7438 Landshut West
7439 Landshut Ost
7446 Passau
7447 Obernzell
7526 Ulm Nordost
7527 Günzburg
7528 Burgau
7530 Gablingen
7531 Gersthofen
7532 Aichach
7534 Petershausen
7535 Allershausen
7536 Freising Nord
7537 Moosburg a.d.Isar
7538 Buch a.Erlbach
7540 Vilsbiburg
7543 Pfarrkirchen
7544 Bad Birnbach
7546 Neuhaus a.Inn
7626 Ulm-Südost (Neu-Ulm)
7627 Ichenhausen
7628 Jettingen
7629 Dinkelscherben
7630 Westheim b.Augsburg
7631 Augsburg
7632 Dasing
7634 Markt Indersdorf
7635 Haimhausen
7636 Freising Süd
7637 Erding
7642 Wurmannsquick
7645 Rotthalmünster
7726 Illertissen
7727 Buch
7728 Krumbach (Schwaben)
7730 Großaitingen
7731 Mering
7732 Mammendorf
7733 Maisach
7734 Dachau
7735 Oberschleißheim
7736 Ismaning
7737 Altenerding
7740 Ampfing
7742 Altötting
7743 Marktl
7744 Simbach a.Inn
7745 Rotthalmünster Süd
7826 Kirchberg an der Iller
7827 Babenhausen
7828 Kirchheim i.Schw.
7829 Ettringen
7830 Schwabmünchen
7831 Egling a.d.Paar
7832 Türkenfeld
7833 Fürstenfeldbruck
7834 München-Pasing
7835 München
7836 München-Trudering
7840 Kraiburg a.Inn
7841 Garching a.d.Alz
7842 Burghausen
7843 Burghausen Ost
7926 Rot a.d.Rot
7927 Amendingen
7928 Mindelheim
7929 Bad Wörishofen
7930 Buchloe
7931 Landsberg am Lech
7932 Utting am Ammersee
7933 Weßling
7934 Starnberg Nord
7935 München-Solln
7937 Grafing b.München
7938 Steinhöring
7939 Wasserburg a.Inn
7943 Tittmoning Ost
8026 Aitrach
8027 Memmingen
8028 Markt Rettenbach
8029 Kaufbeuren-Neugablonz
8030 Waal
8031 Denklingen
8032 Dießen a.Ammersee
8033 Tutzing
8034 Starnberg Süd
8035 Sauerlach
8036 Otterfing
8038 Rott a.Inn
8040 Eggstätt
8041 Traunreut
8042 Waging a.See
8043 Laufen
8126 Leutkirch im Allgäu-Ost
8127 Bad Grönenbach
8128 Obergünzburg
8129 Kaufbeuren
8130 Bidingen
8131 Schongau
8132 Weilheim i.OB
8133 Seeshaupt
8134 Königsdorf
8135 Sachsenkam
8136 Holzkirchen
8137 Bruckmühl
8138 Rosenheim
8139 Stephanskirchen
8140 Prien a.Chiemsee
8141 Traunstein
8226 Isny im Allgäu-Nord
8227 Kempten (Allgäu)
8228 Wildpoldsried
8229 Marktoberdorf
8230 Lechbruck
8231 Peiting
8232 Uffing a.Staffelsee
8233 Iffeldorf
8234 Penzberg
8235 Bad Tölz
8236 Tegernsee
8237 Miesbach
8238 Neubeuern
8240 Marquartstein
8241 Ruhpolding
8243 Bad Reichenhall
8323 Tettnang
8324 Wangen im Allgäu West
8325 Wangen im Allgäu Ost
8326 Isny im Allgäu Süd
8327 Buchenberg
8328 Nesselwang West
8329 Nesselwang Ost
8330 Roßhaupten
8331 Bad Bayersoien
8332 Unterammergau
8333 Murnau a.Staffelsee
8334 Kochel a.See
8335 Lenggries
8336 Rottach-Egern
8337 Josefsthal
8338 Bayrischzell
8339 Oberaudorf
8340 Reit im Winkl
8341 Seegatterl
8344 Berchtesgaden Ost
8423 Kressbronn am Bodensee
8424 Lindau (Bodensee)
8425 Weiler-Simmerberg
8426 Oberstaufen
8427 Immenstadt i.Allgäu
8428 Hindelang
8429 Pfronten
8430 Füssen
8431 Linderhof
8432 Oberammergau
8433 Eschenlohe
8434 Vorderriß
8435 Fall
8443 Königssee
8526 Balderschwang
8527 Oberstdorf
8528 Hinterstein
8531 Zugspitze
8532 Garmisch-Partenkirchen
8533 Mittenwald
8627 Einödsbach
Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

Lebensraum und Lebensweise

Brutplätze liegen an vegetationsarmen, fischreichen, klaren Fließ- und Stillgewässern mit geeigneten Bruthöhlen und -nischen in alten Bäumen, Felswänden, Ufern, Gebäuden in Ufernähe. Die rasche Annahme von Nistkästen in verschiedenen Gebieten deutet auf Bruthöhlen als Minimumfaktor. In Flüssen mit abnehmender Trübung nahmen die Bestandsdichten zu, auf nach wie vor trüben Flüssen war keine Zunahme der wenigen Bruten zu beobachten (Gross 2000). Da Inn und Salzach im Unterschied zu Iller, Lech, Wertach und Isar vor allem auch in der Brutzeit hohe Wassertrübung aufweisen, kann die Seltenheit brütender Gänsesäger an diesen Flüssen ursächlich sein.

Phänologie

Seltener Brutvogel

Wanderungen: Teil- und Kurzstreckenzieher; Ankunft in Brutgebieten ab Anfang März, Einzug in Winterquartiere ab Ende Oktober, oft erst im Dezember/Januar

Mauserzeit: Flugunfähig ca. 1 Monat, Männchen zwischen Ende Juni und Ende September, Weibchen, wenn Junge 4-6 Wochen alt

Brut: Höhlen- und Halbhöhlenbrüter in Baumhöhlen, Nistkästen und Gebäudenischen

Brutzeit: Mitte März bis Ende August; Legebeginn meist Anfang April

Tagesperiodik: tagaktiv

Zug: nachts


Rastzeit-Diagramm
Relative Häufigkeit der Art in Bayern während der Wintermonate.

Brutzeit-Diagramm
Dunkle Sektorenfarbe weist auf die Hauptbrutzeit der Art in Bayern hin.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

Der Gänsesäger ist in Bayern nicht gefährdet. Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird er als ungefährdet eingestuft.

Begrenzender Faktor ist offensichtlich nach wie vor der Mangel an Brutgelegenheiten. Auch ohne Nistkästen können sich aber trotz Höhlenkonkurrenz durch Waldkauz und Prädatoren regionale Bestände auf niedrigem Niveau halten.

Hungerverluste bei Jungvögeln treten durch Wassertrübung auf. Begradigung von Flusssystemen und Verbauung reduzieren den nutzbaren Lebensraum.

Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen

  • Erhaltung und Entwicklung geeigneter Höhlenbäumen, evtl. Aufhängen von Nistkästen für Neuansiedlungen

  • Erhaltung und Entwicklung geeigneter Nahrungsgewässer mit geringer Trübung und ausreichend Kleinfischen

  • Einrichtung von Ruhezonen an Rast- und Nahrungsflächen

Ergänzende Informationen

Bayerisches Landesamt für Umwelt (2013): Ergebnisse der Wasservogelzählung 2011/12 in Bayern. -https://www.lfu.bayern.de/natur/monitoring_vogelbestand/rastende_wasservoegel/index.htm (Abruf am 15.03.2018)

Gross, A. (2000): Die Entwicklung der Brutpopulation von Mergus merganser in Südbayern und Österreich im Hinblick auf die Sichttiefe repräsentativer Flüsse im Brutareal. - Ornithol. Anz. 39: 97-118.

Hefti-Gautschi, B., M. Pfunder, l. Jenni, V. Keller & H. Ellegren (2009): Identification of conservation units in the European Mergus merganser based on nuclear and mitochondrial DNA markers. Conserv. Genet. 10: 87-99.

Weiterführende Literatur:

Bayerisches Landesamt für Umwelt (verschiedene Jahre): Ergebnisse der Wasservogelzählung in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg. -https://www.lfu.bayern.de/natur/monitoring_vogelbestand/rastende_wasservoegel/index.htm (Abruf am 19.03.2018)

wahl, J., S. Garthe, T. Heinicke, W. Knief, B. Petersen, C. Sudfeldt & P. Südbeck (2007): Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 44: 83-105.

wahl, J. & T. Heinicke (2013): Aktualisierung der Schwellenwerte zur Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 49/50: 85-97.