Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Moorente (Aythya nyroca)

Rote Liste Bayern: Ausgestorben oder verschollen
Rote Liste Deutschland: Vom Aussterben bedroht
Erhaltungszustand Kontinental: In Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig
Erhaltungszustand Alpin:

Verbreitung und Bestandssituation

Der europäische Schwerpunkt des Moorenten-Areals liegt in Südost-Europa und Südrussland und erstreckt sich bis Zentralchina.

Regelmäßig brütete die Art mindestens bis 1963 mit bis zu 5 Brutpaaren im Fränkischen Weihergebiet zwischen Aisch und Regnitz (Lohmann & Rudolph 2016). Weitere temporäre Bruten wurden bei Gerolzhofen in Unterfranken und in Südbayern festgestellt. Am Chiemsee werden seit etwa 2000 zunehmend Moorenten aus Gefangenschaft in verschiedenen Lebensräumen beobachtet.

Brutbestand: 1 Brutpaar (Lohmann & Rudolph 2016)

Rastmaximum: 25 Ind. (LfU 2016)

Fundortkarte

Moorente (Aythya nyroca)

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX



Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

Fundorte als Tabelle anzeigen

Vorkommen in Bayern

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
5527 Mellrichstadt
6221 Miltenberg
6230 Höchstadt a.d.Aisch
6330 Uehlfeld
6331 Röttenbach
6741 Cham West
6829 Ornbau
6830 Gunzenhausen
6831 Spalt
6939 Donaustauf
7040 Pfatter
7333 Karlshuld
7526 Ulm Nordost
7537 Moosburg a.d.Isar
7626 Ulm-Südost (Neu-Ulm)
7636 Freising Süd
7736 Ismaning
7745 Rotthalmünster Süd
7834 München-Pasing
7835 München
7836 München-Trudering
7930 Buchloe
8029 Kaufbeuren-Neugablonz
8032 Dießen a.Ammersee
8129 Kaufbeuren
8131 Schongau
8139 Stephanskirchen
8140 Prien a.Chiemsee
8141 Traunstein
8227 Kempten (Allgäu)
8233 Iffeldorf
8236 Tegernsee
8240 Marquartstein
8327 Buchenberg
8329 Nesselwang Ost
8330 Roßhaupten
8424 Lindau (Bodensee)
8430 Füssen
Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

Lebensraum und Lebensweise

Die Moorente bevorzugt eutrophe, flache Binnengewässer mit reicher Vegetation der Verlandungszone; offene Wasserflächen können klein sein. Außerhalb der Brutzeit auch an offeneren Seen.

Phänologie

Brutgast

Wanderungen: seltener Durchzügler, Mittel- und Langstreckenzieher; Die Art erreicht auf ihren Wanderungen Bayern nicht regelmäßig und nur in geringen Zahlen, teils als Durchzügler, teils als Wintergast; Frühjahrsdurchzug und Abzug der Überwinterer im Februar und März, Herbstdurchzug und Ankunft im Winterquartier ab September

Mauserzeit: Schwingenmauser der Männchen im Juli und August, Weibchen 6 Wochen später

Brut: Bodenbrüter, Nest gut versteckt am Wasser, gern in Lachmöwen-Kolonien

Brutzeit: Ende April bis Ende August; Legebeginn Anfang Mai

Tagesperiodik: tag- und nachtaktiv

Zug: nachts


Rastzeit-Diagramm
Relative Häufigkeit der Art in Bayern während der Wintermonate.

Brutzeit-Diagramm
Dunkle Sektorenfarbe weist auf die Hauptbrutzeit der Art in Bayern hin.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

Der Brutbestand der Moorente gilt in Bayern als erloschen. Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird sie als vom Erlöschen bedroht eingestuft.

Zerstörung von Lebensräumen durch Trockenlegung, Verbauung von Gewässern und hoher Verlust durch Jagd auf den Wanderungen sind Gefährdungen für den Bestand der Moorente.

Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen

  • Erhaltung und Entwicklung flacher Binnengewässer

  • Nisthilfen (Nistflöße) für Lachmöwen-Kolonien können der Moorente zugutekommen

Sonstige Hinweise

  • Meldungen von Bruthinweisen und Brutnachweisen an die Vogelschutzwarte oder an Vertreter der Arbeitsgemeinschaft seltener Brutvögel in Bayern sind besonders erwünscht.

Ergänzende Informationen

Bayerisches Landesamt für Umwelt (2016): Ergebnisse der Wasservogelzählung 2014/15 in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg. -https://www.lfu.bayern.de/natur/monitoring_vogelbestand/rastende_wasservoegel/index.htm (Abruf am 19.03.2018)

Lohmann, M. & B.-U. Rudolph (2016): Die Vögel des Chiemseegebietes. - Ornithologische Gesellschaft in Bayern e.V., 536 S., München.

Weiterführende Literatur:

Bayerisches Landesamt für Umwelt (verschiedene Jahre): Ergebnisse der Wasservogelzählung in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg. -https://www.lfu.bayern.de/natur/monitoring_vogelbestand/rastende_wasservoegel/index.htm (Abruf am 19.03.2018)

Wahl, J., S. Garthe, T. Heinicke, W. Knief, B. Petersen, C. Sudfeldt & P. Südbeck (2007): Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 44: 83-105.

Wahl, J. & T. Heinicke (2013): Aktualisierung der Schwellenwerte zur Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 49/50: 85-97.