PermaNet-BY

Projekttitel


PermaNet-BY
Interreg IV B, Alpine Space
Finanzierung:
24% Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
76% Europäische Union

Projektname

Permafrost Long-Term Monitoring Network

Kurzbeschreibung und Zielsetzung

In großen Höhen (nordlagig ab ca. 2.200 m) tritt in den Alpen Permafrost (dauerhafte Temperatur unter 0° in Boden und Fels) auf. Ein Auftauen von Permafrost infolge der Klimaänderung ist mittel- bis langfristig zu erwarten. Folgen sind im Fels (in Bayern sind fast nur Felsbereiche betroffen) die verstärkte Auslösung von Steinschlag und Felssturz, aber auch Setzungen an Gebäuden. Im Lockergestein können verstärkt Muren ausgelöst werden.

Die bayerischen Alpen sind aufgrund deren geringer Höhenlage nur lokal betroffen. An der Zugspitze ist das Vorkommen seit Baumaßnahmen in den 60er Jahren bekannt. Weitere Vorkommen im Zugspitz-Umfeld, im Allgäu und im Watzmanngebiet können aufgrund der Modellierungen im Projekt PermaNet als sehr wahrscheinlich eingestuft werden

An der Zugspitze wurde 2007 mit zwei Bohrungen eine dauerhafte Messstation für den Permafrost im Fels eingerichtet. In den Bohrungen sind 27 Temperatursensoren eingerichtet, die im Stundenrhythmus Daten messen. Der Standort bietet ideale Voraussetzungen: Gute Erschließung, Meteorologische Station, Umweltforschungsstation, vorhandener Stollen im Kammbereich. Die Erkenntnisse von der Zugspitze können auch auf andere Gipfel der Nordalpen übertragen werden.

Die Projektergebnisse liegen seit Ende Juli 2011 vor. Es wurde über den Projektpartner Universität Zürich eine Karte zur Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Permafrost in den Bayerischen Alpen erstellt (Beispiele s. Downloadbereich am Seitenende). Die Modellierungen wurden durch zahlreiche längerfristige Messungen mit Temperatursensoren und Datenloggern im Gelände ergänzt und validiert. Als Ergebnis zeigte sich, dass die Verbreitung von Permafrost in Bayern weiter reicht, als ursprünglich vermutet.

Letztendlich können mit den Projektergebnissen Angaben gemacht werden, wo ein Auftauen des Permafrosts zu Problemen führen kann und was ggf. dort zu tun wäre. Maßnahmen können von der Berücksichtigung der Probleme bei neuen Bauwerken an Gipfelanlagen bis zu aufwendigen technischen Sanierungen im Bereich von Infrastrukturanlagen reichen.

Projektbeteiligte

  • Autonome Provinz Bozen - Südtirol, Amt für Geologie und Baustoffprüfung
  • Bayerisches Landesamt für Umwelt, Abt. 10: Geologischer Dienst
  • ARPA Piemonte, Regionalzentrum für geologische Forschung
  • Autonome Region Aostatal, Regionalverwaltung für Land, Umwelt und öffentliche Arbeiten, Abteilung Umwelt
  • Region Veneto, Geologischer Dienst
  • Autonome Provinz Trient - Zivilschutzabteilung, Geologischer Dienst
  • Österreichisches Bundesministerium für Landwirtschaft, Forst, Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung Forst
  • Universität Innsbruck, Institut für Geographie
  • Universität Graz, Institut für Geographie und Raumplanung
  • Zentralinstitut für Meteorologie und Geodynamik, Regionalbüro für Salzburg und Oberösterreich
  • Universität Joseph Fourier - Grenoble I, Institut für Alpine Geographie, Lab PACTE-Territoires
  • Nationales Zentrum für Wissenschaftliche Forschung- EDYTEM Labor
  • Grenoble Institut für Technologie, GIPSA-Labor
  • Eidgenössisches Bundesamt für Umwelt BAFU

Ansprechpartner am LfU

Bayerisches Landesamt für Umwelt, Referat 102

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Laufzeit

Dezember 2007 bis Juli 2011

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