Steinheimer Becken

Zur selben Zeit, als der Asteroid das Nördlinger Ries bildete, schlug ein zweiter, kleinerer Himmelskörper auf die Albhochfläche auf und es entstand das Steinheimer Becken. Seine Entstehung war, wie die des Rieses, lange Zeit ein Rätsel. Die gegenseitige Verknüpfung wurde viele Jahre nicht erkannt. Wie das Nördlinger Ries wurde das Steinheimer Becken bis vor wenigen Jahrzehnten als vulkanischer Explosionskrater gedeutet, in dem sich nach der Aussprengung des Beckens ein See gebildet hatte. Vulkanische Gesteine sind jedoch nicht vorhanden. Durch zahlreiche Bohrungen und geophysikalische Vermessungen wurde die vulkanische Entstehung des Beckens ausgeschlossen.

Allgemeiner Überblick über die Geologie

Die Beckenumrandung besteht aus Weißjura-Massenkalk, z.T. zuckerkörnig und dolomitisch, darüber liegen Kalk- und Mergelsteine der Mergelstetten-Formation, lokal treten Brenztal-Trümmeroolith und schließlich pleistozäne Decklehme auf. Der ursprüngliche Beckenboden ist überwiegend aus geschichteten Kalksteinen des Weißjura aufgebaut. Die Schollen am Beckenrand bestehen aus schräggeschichteten, massigen Kalksteinen des Weißjura, die z.T. stark zertrümmert und stellenweise sekundär verkieselt sind. Die Zentralerhebung besteht aus hochgepressten Schichten des Braunjura und des Weißjura. Die Beckenfüllung setzt sich aus primärer Beckenbreccie (=Bunte Breccie), limnischen Sedimenten des Sarmatium (Gyttjen, Süßwasserkalksteine, Kalksandsteine, Kalksande, Algenkalkstotzen, Breccien, am Beckenrand auch Konglomerate), sowie pleistozänem lehmigen Schotter, z.T. anmoorigem Auenlehm, Gehängeschutt und Bergsturzmassen zusammen.

Als besondere Ausbildungen sind folgende hervorzuheben

  • Strahlenkalke ("shatter cones")
  • zerbrochene und wiederverheilte Fossilien
  • sogenannte "planare Elemente" (kristallographisch orientierte Deformationsstrukturen) in den Quarzkörnern der Beckenbreccie als Anzeichen der Stoßwellenmetamorphose
  • verkieselter Weißjurakalk
  • Aragonit und Opal in tertiären Süßwasserkalken
  • Formänderungen in den Gehäusen tertiärer Schnecken

Literatur: P. Groschopf & W. Reiff: Der geologische Wanderweg im Steinheimer Becken, Heidenheim 1993

Weiterführende Informationen

Links

Teilen