Basaltkegel Hoher Parkstein

Das Geotop "Basaltkegel Hoher Parkstein" ist der herausgewitterte Förderschlot eines ehemaligen Vulkans. Zur Zeit des Tertiärs ist Basalt als Gesteinsschmelze (Magma) aus der Tiefe aufgedrungen. In beispielhafter Ausbildung sind heute die bei der Abkühlung entstandenen Basaltsäulen zu sehen.

Die BasaltsäulenDie Basaltsäulen
Kirche auf BasaltfelsenBlick auf den Parkstein

Anfahrt - So finden Sie den Basaltkegel Hoher Parkstein

Das Geotop befindet sich nahe der Autobahn A93 (Hof-Regensburg). Sie verlassen die Autobahn an der Anschlussstelle 21 (Neustadt a.d. Waldnaab) und fahren auf der Bundesstraße 22 Richtung Erbendorf/Bayreuth. Nach ca. 1,5 Kilometern biegen Sie links ab und fahren über Buch und Kotzau bis nach Parkstein. Der Basaltkegel ist weithin sichtbar. Innerorts werden Sie über Hinweisschilder zum Geotop geleitet.

Das Geotop ist Naturschutzgebiet und Lebensraum gefährdeter Arten. Bitte bleiben Sie auf den Wegen!

Beschreibung

Junger Vulkanismus des Tertiärs

Nicht immer verlief die geologische Geschichte Nordbayerns so ruhig wie heute. In der Tertiärzeit, vor etwa 24 Millionen Jahren, waren zahlreiche Vulkane zwischen Rhön und Oberpfälzer Wald aktiv und warfen glutflüssiges Magma aus. Ursache für diese geologische Aktivität war die Kollision der Kontinente Europa und Afrika. Die gewaltigen Kräfte, die noch heute wirken, führten zur Auffaltung der Alpen und zur Bildung von tiefgreifenden Rissen in der Erdkruste in ganz Mitteleuropa. In diesen konnte basaltisches Magma aus dem oberen Erdmantel bis zur Erdoberfläche aufsteigen. Durch Kontakt mit kaltem Grundwasser kam es zu explosionsartigen Ausbrüchen, die zur Bildung von Maar-Vulkanen (wie in der Eifel) führten.

Was ist am Parkstein zu sehen?

Bereits Alexander von Humboldt soll den Parkstein als ""schönsten Basaltkegel Europas"" bezeichnet haben. Dabei handelt es sich um den Förderschlot eines Maar-Vulkans der Tertiärzeit. Damals lag die Landoberfläche erheblich über dem heutigen Gipfel. Der frühere Vulkanaufbau ist durch die Erosion abgetragen worden. Da Basalt weniger leicht verwittert als die weichen Sand- und Tonsteine der Umgebung, wurde dabei der Parkstein als Kuppe herauspräpariert. Sie ist durch den ehemaligen Steinbruchbetrieb angeschnitten und zeigt nun beispielhaft ihren Innenbau, der eine auffällige Eigenart vieler Basaltvorkommen aufweist: Basaltsäulen. In der Schlotbrekzie, einem vulkanischen Trümmergestein am Westende der Felswand, findet man neben ""Basaltfetzen"" auch Sand- und Tonsteine aus der Randzone des Förderschlotes.

Wie entstehen Basaltsäulen?

Die meist sechseckigen Basaltsäulen sind nicht, wie häufig angenommen, Kristalle, sondern bestehen aus dem typischen basaltischen Mineralgemenge. Ihre Ursache hat die säulige Absonderung in der Volumen-Schrumpfung bei Abkühlung: Das Basaltmagma bildet zunächst an kühleren Randbereichen ein Netz von "Schwundrissen", ähnlich wie Ton in einer ausgetrockneten Pfütze. Bei weiterer Abkühlung setzen sich diese als "Schwundklüfte" ins Innere fort und separieren dadurch die Säulen voneinander. Durch die Ausrichtung der Säulen kann man die ehemalige Abkühlungsrichtung rekonstruieren und somit auch Rückschlüsse auf die ursprüngliche Gesamtsituation des Vulkankomplexes ziehen.

Woraus besteht der Basalt?

Basalt ist ein feinkristallines, dunkles ("basisches") Gestein, das im Wesentlichen aus den Mineralen Feldspat und Pyroxen sowie verschiedenen Nebengemengteilen besteht. Beim Aufstieg von Magma in der Erdkruste werden häufig Bruchstücke des durchdrungenen Gesteins mitgerissen und bleiben als Fremdgesteine bei der Erstarrung erhalten. Der "olivinführende Feldspaltbasalt" des Parksteins besitzt viele derartige Einschlüsse. Es existieren neben Granit vor allem solche aus Sand- und Tonsteinen. Durch die hohen Temperaturen im Magma von über 1.000 ºC wurden die mitgeführten Gesteine verändert. Dabei entstanden teilweise neuartige Minerale und Gesteine. Beispielsweise wurden mitgerissene Tonschieferbrocken in violett- oder blaugrauen Jaspis, sogenannten Porzellanjaspis, umgewandelt.

Wozu werden Basalte verwendet?

Basalte werden abgebaut, da sie als Straßen- und Bahndammschotter, in der Beton- und Steinwollindustrie sowie gemahlen als Mineraldünger einen wertvollen Rohstoff liefern. Der Basalt des Hohen Parksteins wurde als Baustoff für die ehemalige Burganlage auf seinem Gipfel, sowie für den Häuserbau und zum Straßenbau verwendet. Bereits seit 1935 steht der Parkstein unter Naturschutz.

Geologische Karte/Zeittafel

Zeittafel mit (übereinanderliegend dargestellt): Erdfrühzeit (bis vor 545 Mio. Jahren), Erdaltertum (bis vor 250 Mio. Jahren, unterteilt in: Kambrium, Ordovizium, Silur, Devon, Karbon, Perm), Erdmittelalter (bis vor 65 Mio. Jahren, unterteilt in: Trias, Jura, Kreide), Erdneuzeit (bis Heute, unterteilt in: Tertiär, Quartär)Zeittafel. Der Basaltkegel entstand zur Zeit des Tertiärs

Teilen