EU-Projekt Bodenatlas Bayern - Standortauskunft Baugrund Bayern

Ingenieurgeologische Informationen sind für die meisten Planungs- und Bauvorhaben von erheblicher Bedeutung. Grundlagen hierzu sind in den Geologischen und Bodenkundlichen Karten implizit enthalten. Ohne eine Interpretation durch einen Fachmann sind diese Daten aber bisher nicht nutzbar. Im Rahmen des von 2016 bis 2020 durchgeführten EU-Projekts "Bodenatlas Bayern" wurden im Teilprojekt "Baugrund" mit der Standortauskunft Baugrund die Daten einer öffentlichen Nutzung zugänglich gemacht, indem allen Gesteinen und Böden Bayerns ihre typischen Baugrundeigenschaften zugeordnet wurden. Damit kann und soll ein Baugrundgutachten für ein konkretes Vorhaben nicht ersetzt werden. Die Standortauskunft soll aber die Lücke zwischen Nichtwissen und Fachgutachten schließen, um die Vorplanungsphase zu erleichtern.

Produkte

  • digitale Ingenieurgeologische Karte 1:25.000 für den geologischen Untergrund "dIGK"
    Auf Grundlage der digitalen geologischen Karte von Bayern im Maßstab 1:25.000 wurden die vorkommenden Gesteinseinheiten (ab ca. 1 m unter Geländeoberkante) ingenieurgeologisch interpretiert. Es erfolgte eine Zuordnung in Typen ähnlicher baugrundgeologischer Eigenschaften, zum Beispiel ähnlicher Tragfähigkeit, auf deren Grundlage dann eine Karte der Baugrundtypen erstellt wird.
  • Grabbarkeitskarte 1:25.000 für den oberflächennahen Bereich
    Auf Grundlage der Übersichts-Bodenkarte von Bayern im Maßstab 1:25.000 wurden alle vorkommenden Bodeneinheiten (bis ca. 1 m unter Geländeoberkante) auf Grundlage der Verknüpfungsregel 1.35 eingestuft. Zusätzlich erfolgte eine Abschätzung des Grund- und Stauwassereinflusses nach Verknüpfungsregel 1.36.
  • Internet-basierte Standortauskunft Baugrund
    Für einen frei wählbaren Einstichpunkt oder eine Adresse können die bekannten Baugrundeigenschaften in kompakter Form zusammenfassend abgefragt werden. Grundlage sind die oben genannten Kartenwerke.
    Zusätzlich werden für jede Gesteins- bzw. Bodeneinheit Hinweise auf besondere Eigenschaften oder baugrundgeologische Gefährdungen gegeben, wie zum Beispiel lithologische Besonderheiten oder mögliche Einlagerungen. Es werden aber auch weitere standortbezogene Fachinformationen aus anderen Kartenwerken mit einbezogen, wie zum Beispiel die Gefahrenhinweiskarte für Georisiken.

Das Projekt "Bodenatlas Bayern" im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz lief bis Ende 2020 und mit Kofinanzierung durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) IWB Bayern 2014-2020 (siehe Spalte rechts).

Projektleitung

Dr. Stefan Glaser, Bayerisches Landesamt für Umwelt, Referat 102

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